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Kassenbonpflicht: Neulich beim Bäcker

Kassenbonpflicht Foto: andresr – gettyimages

„Drei Normale und zwei Mohn.“ „Macht 2 Euro. Möchten Sie den Bon?“ Erstaunt schaue ich die Verkäuferin an. Seit Jahren kaufe ich beim Bäcker meines Vertrauens jeden Samstag fünf Brötchen ein – aber ein Bon wurde mir noch nie angeboten. Die Verkäuferin sieht meine Verwirrung und klärt mich direkt auf: „Ist seit dem 1. Januar Pflicht! Wir drucken jetzt Tonnen von Papier, welches der Kunde nicht möchte und das man noch nicht einmal im Altpapier entsorgen kann. Aber das ist jetzt Gesetz. Ein Bäcker aus dem Nachbarort sammelt alle Belege und schickt sie dann am Monatsende nach Berlin – sollen doch die Politiker schauen, was Sie mit dem Papiermüll anfangen. Auf der einen Seite sollen wir alle umweltbewusster leben und dann so etwas.“

Wie das obere Beispiel zeigt, sorgt die am 1. Januar 2020 eingeführte Kassenbonpflicht bei Bäckereien und Kiosken für großes Unverständnis. Das Gesetz wurde eingeführt, um gegen Steuerbetrug zu schützen. Da die Kunden aber bei Einkäufen mit geringem Warenwert im Normalfall auf den Bon verzichten, steht die Bonpflicht in der Kritik. Bei einer Online-Umfrage der IHK Arnsberg im Februar 2020 haben 88% der teilnehmenden Unternehmen aus der Region geantwortet, dass das steuerpolitische Ergebnis in keinem angemessenen Verhältnis zum Aufwand steht.


Digitaler Bon: QR-Code als papierfreie Lösung

Die neue Regelung sorgt aktuell für kreative Lösungen bei den Betroffenen. So gibt es u. a. Bäckereien, die essbare Bons herausgeben oder einen Abfalleimer an der Ausgangstür aufstellen, wo der Kunde seinen Bon direkt entsorgen kann.

Ein professioneller Lösungsansatz ist aber z. B. der Einsatz von QR-Codes. Hierbei wird der Kassenbon als QR-Code auf einem Display abgebildet. Der Kunde scannt diesen Code ein und erhält direkt den Bon auf seinem Handy als digitalen Beleg. Diese papierfreie Lösung wird auch bereits von heimischen Bäckereien eingesetzt, wie z. B. der Bäckerei Vielhaber aus Sundern oder der Bäckerei Kamm in Hohenlimburg.

Technik kann also Ärger mindern, wenn sie an den richtigen Stellen eingesetzt wird.

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