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News & Stories aus dem Labor
03.09.2020

Social Media Tipps für Innenstadt-Akteure

Die Corona-Krise hat nochmals deutlich gezeigt, wie wichtig die Sozialen Medien sind, um mit seinen Kunden in Kontakt zu bleiben und neue Interessenten zu gewinnen. Während des Lockdowns waren Facebook und Co. besonders für lokale Einzelhändler ein wesentliches Mittel, Kunden über Produkte, Öffnungszeiten oder Bestellmöglichkeiten zu informieren und sich mit ihnen auszutauschen.

Hinzu kam, dass gleichzeitig bei den Konsumenten die Nutzung Sozialer Medien um 30% anstieg (Quelle: statista.de). Bei der jungen Zielgruppe zwischen 10 und 17 Jahren erhöhte sich die tägliche Nutzungsdauer sogar von 116 auf 193 Minuten (Quelle: tagesspiegel.de).

Das City Lab Südwestfalen bietet daher Innenstadt-Akteuren spezifische und kostenfreie Social Media Workshops an, wie zuletzt am 20. August in Werdohl und am 3. September in Werl. Dort erhielten insgesamt rund 50 Innenstadt-Akteure aus den Partnerkommunen Tipps und Tricks für ihren Auftritt in den Sozialen Medien. Moderiert wurde der Workshop von der Internetagentur Kajado. Wir haben einige Tipps für Sie zusammengestellt.

Stephanie Kesting informiert die Innenstadt-Akteure, wie man über die Sozialen Medien mit seinen Kunden kommuniziert. Foto: Ingo Borowicz, IHK Arnsberg

Neun Tipps für Ihren Social Media Auftritt

1. Muss ich in den sozialen Medien präsent sein?

Ja! Die Nutzung sozialer Medien ist spätestens seit 2020 für jedes Unternehmen ein MUSS. Aber auch vor Corona war Social Media wichtig um:

  • mehr Aufmerksamkeit zu erzielen
  • die Sichtbarkeit im Internet zu erhöhen
  • neue Zielgruppen zu erschließen
  • Nähe zum Kunden aufzubauen
  • Feedback einzuholen
  • Erfolg messen zu können
  • den Absatz zu erhöhen

2. Auf welchen Social Media Kanälen muss ich präsent sein?

Für die meisten kleineren Innenstadt-Unternehmen reichen Facebook und/oder Instagram aus. Während Facebook eher von älteren Personen regelmäßig genutzt wird und im Segment über 35 Jahre leichte Zuwächse generiert. So tummeln sich jüngere Nutzer bei Instagram oder Trendchannels wie TikTok. Schauen Sie also wen Sie über die sozialen Medien erreichen möchten. Wer sind Ihre Zielgruppen?

Geht es um das Thema Einrichtung und Wohnen, so nutzen viele Personen „pinterest“, um sich inspirieren zu lassen.

In der Personalbranche erreicht man seine Zielgruppe am besten über Kanäle wie XING oder linkedin.

Möchten Sie Ihre Kunde anschaulich über Ihre Produkte oder Services informieren, so eignen sich Videokanäle, wie z. B. youtube.

3. Wie hoch ist der Zeitaufwand für einen eigenen Social Media Auftritt?

Planung ist alles. „Es ist sinnvoller sich einmal im Monat 1-2 Stunden Zeit zunehmen, um einen Themen- und Redaktionsplan zu erstellen, als jeden Tag zu überlegen, was man posten solle“, so Stephanie Kesting von der Digital-Agentur Kajado.

4. Was soll ich posten? Erstellung von Themen- und Redaktionsplänen.

Machen Sie sich Gedanken, welche Themen in einem bestimmten Monat relevant sind. Hier einige Beispiele für den Monat August: Ferien, Urlaub, Hitze, Wasser, Schulanfang, Gewitter, Garten, Ausbildungsstart, Wespen etc.

Schauen Sie nun, wie Sie zu diesen Themen sinnvolle Posts zu Ihrem Unternehmen oder Ihren Produkten verknüpfen können. Ein Blumenfachgeschäft könnte z. B. Tipps geben, wie man seine Gartenpflanzen im Hochsommer schützt. Ein Getränkemarkt könnte darüber informieren, dass der Köper bei Hitze viel mehr Flüssigkeit benötigt usw.

So bekommt man schnell seine 8-10 Posts für den Monat zusammen.

Darüber hinaus können Sie über regionale Themen und Events berichten, neue Produkte vorstellen, Kundenmeinungen abfragen, Gewinnspiele einstellen usw.

Mit Werbung und Angeboten sollten Sie dosiert umgehen. Die Nutzer möchten in den sozialen Medien inspiriert, informiert oder unterhalten werden und nicht mit lauten Werbebotschaften überschüttet werden.

5. Nützliche kostenfreie Tools für Ihren Social Media Beitrag

Die Nutzer schauen sich lieber Videos und Fotos an, als lange Texte zu lesen. Neben eigenen Fotos können Sie auch kostenfreie Fotos von Bilddatenbanken verwenden, wie z. B. unplash.com, pexels.com oder pixabay.de. Lesen Sie vor der Verwendung aber unbedingt die jeweiligen Nutzungsbedingungen durch.

Halten Sie Ihre Texte kurz und knapp. Ideen für Themen und Fragen finden Sie z. B. bei answerthepublic.com oder dertagdes.de

Möchten Sie Beiträge an Ihr Corporate Design anpassen oder Ihren Beitrag optisch aufpeppen, so bietet z. B. das kostenfreie und einfach zu bedienende Tool canva.com hilfreiche Dienste.

6. Verwendung eigener Bilder. Was muss man beim Fotografieren berücksichtigen?

Um für die Sozialen Medien Fotos zu erstellen reicht ein gewöhnliches Smartphone vollkommen aus. Sie sollten auf gutes Licht und eine saubere Linse achten. Fotos mit Personen kommen bei den Nutzern besser an. Hier sollten Sie sich aber vorher ein schriftliches Einverständnis der abgebildeten Personen einholen. Einfache Produktmotive lassen sich durch passende Accessoires aufpeppen. Bleiben Sie authentisch und verwenden Sie nicht zu viele Filter.

Auch für die Erstellung von Kurzvideos reicht das Smartphone aus. Erstellen Sie kurze und einfache Videos (max. 2 Minuten). Niemand erwartet auf Facebook hochwertige Imagefilme.

Achten Sie bei Videos darauf, dass im Hintergrund keine GEMA-lizensierte Musik läuft. Kostenlose Musik zum Hinterlegen finden Sie z. B. auf frametraxx.com.

7. Wie formuliere ich meine Texte? Duzen oder Siezen?

In den Sozialen Medien wird geduzt. Halte Sie die Texte kurz und kommen Sie auf den Punkt. Bieten Sie Mehrwerte. Erzählen Sie kleine Geschichten/Stories. Teilen Sie längere Texte/Geschichten als eigene Kapitel auf mehrere Posts als Serie auf. Fordern Sie Ihre Kunden zu Handlungsempfehlungen auf. Stellen Sie Fragen, um von dem Kunden ein Feedback zu erhalten. Verwenden Sie Emojis, um die Texte aufzulockern – aber nicht zu viele.

8. Angst vor Kritik oder sogar einem Shitstorm

Ein Punkt vorweg: Shitstorms kommen in der Regel nur bei größeren Unternehmen oder Stars bzw. Influencern mit einer großen Fangemeinde vor. Bei kleinen Unternehmen hat man es eher mit Einzelkritiken zu tun.

Wichtig ist, dass man auf negative Kommentare auf jeden Fall antworten sollte. Die Antwort sollte höfflich und entschuldigend sein, z. B.: „Es tun uns leid, dass Du mit unserem Produkt nicht zufrieden bist. Wenn Du demnächst in der Stadt bist komm doch kurz vorbei und wir schauen, wie wir das Problem lösen können.“

Verlagern Sie das Gespräch auf einen anderen Kanal, damit der mögliche kritische Dialog nicht in der Öffentlichkeit ausgetragen wird. Rufen Sie den Kunden an oder nehmen Sie per Mail Kontakt zu ihm auf.

9. Probieren Sie aus und lassen Sie sich nicht entmutigen!

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