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News & Stories aus dem Labor
22.12.2020

Der Weg zur Modellkommune – das City Lab startet in die zweite Phase

Foto: carballo, stock.adobe.com

Für die zweite Phase des Projektes City Lab Südwestfalen können sich die 25 Partnerkommunen als Modellkommune bewerben, um Profilentwicklungsprojekte zu initiieren und dabei von einem „Kümmerer“ begleitet zu werden.

Am 11. Dezember 2020 fand die Veranstaltung „Ihr Weg zur Modellkommune!“ in einem Online-Format mit allen Projektpartnern statt, die den Beginn der zweiten Projektphase einläutete. Dabei wurden den Wirtschaftsförderern und Stadtmarketingverantwortlichen der Partnerkommunen die wichtigsten Ergebnisse der Attraktivitätsprofile und der Szenario-Analyse vorgestellt sowie die zukünftigen Schritte erläutert.

Ab sofort können sich die Partnerstädte als Modellkommune bewerben

Nun sind die Städte an der Reihe: Jede der 25 Partnerkommunen kann sich als Modellkommune bewerben. In der Modellkommune werden Entwicklungsprojekte umgesetzt, die von einem „Kümmerer“ vor Ort ab April 2021 begleitet werden. Ausgewählt werden zwei Modellkommunen, in denen die zukünftigen „Kümmerer“ Anja Schulte und Lisa Zölzer, beide von der FH Südwestfalen, eingesetzt werden. Die Entwicklungsprojekte zielen auf die Integration von stationären und digitalen Maßnahmen ab, um die Einzelhändler, Dienstleister, Gastronomen und Handwerker besser für die Zukunft aufzustellen sowie die Innenstadt insgesamt attraktiver zu gestalten.

Wie attraktiv sind die Innenstädte Südwestfalens?

Umfrage zur Attraktivität südwestfälischer Innenstädte. Foto: Laura Böhm, FH Südwestfalen

Der Frage, wie attraktiv die Innenstädte Südwestfalens sind, hat sich eine Umfrage genähert, die im September und Oktober 2020 über 4 Wochen in insgesamt 23 Partnerkommunen durchgeführt wurde. Knapp 7.000 Menschen haben an der Umfrage teilgenommen, wodurch aussagekräftige Attraktivitätsprofile für die Kommunen erstellt werden konnten.

Vergleichsweise positiv wird die Mobilität in den Innenstädten Südwestfalens beurteilt. Die aktuellen Beschränkungen des Autoverkehrs in den Innenstädten werden zumeist als ausreichend bewertet. Dies gilt insbesondere für kleine Städte (bis 25.000 Einwohner), aber auch in großen (über 50.000 Einwohner) und mittelgroßen Städten (25.000 bis 50.000 Einwohner). Auch die Identifikation mit der Stadt und die Geschäftsmöglichkeiten werden in Gesamtsüdwestfalen tendenziell eher positiv bewertet. Verbesserungsbedarf besteht hingegen im Bereich Digitalisierung, welche in beinah allen teilnehmenden Städten tendenziell eher negativ bewertet wird. In diesem Zusammenhang ist an den Umfrageergebnissen aber auch erkennbar, dass Online-Angebote von Einzelhändlern durchaus Potenzial in Südwestfalen hätten, da über die Hälfte der Befragten diese nutzen würden.

Wie sehen die Innenstädte Südwestfalens 2030 aus?

Landkarte der Zukunft 2030, Quelle: CCEC/ScMI

Wie könnten die Innenstädte der Zukunft aussehen und in welche Richtung sollte eine Stadt ihre Kräfte und Projekte heute lenken, um dafür gerüstet zu sein? Mit diesen Fragen hatte sich bereits im Vorfeld die Szenario-Analyse beschäftigt, die von Februar bis Juni 2020 in einem Online-Format als Kooperation des Competence-Center E-Commerce der Fachhochschule Südwestfalen und der ScMI AG aus Paderborn durchgeführt wurde.

Um die Innenstadtperspektive abbilden zu können, wurde ein Team mit verschiedenen Innenstadtakteuren aus 21 Partnerkommunen zusammengestellt. Gemeinsam wurden so potenzielle Entwicklungen und relevante Themen aus dem Innenstadtumfeld diskutiert und erarbeitet. Im Ergebnis wurden acht verschiedene Zukunftsszenarien entwickelt, die dabei unterstützen sollen, zukunftsrobuste Entscheidungen zu treffen. Über eine Befragung sowie die Verbindung mit den Ergebnissen aus der Attraktivitäts-Umfrage konnte festgestellt werden, in welchen Szenarien sich die teilnehmenden Städte aktuell verorten, welche Entwicklungen sie erwarten und welche sie sich wünschen. Auf dieser Grundlage kann in einen Strategieprozess eingeleitet werden, um Maßnahmen zu entwickeln, die mit Blick auf die Zukunft das Stadtprofil schärfen.

Digitale Maßnahmen für lebendige Innenstädte

Lokale Einzelhändler testen die Wirkung von QR-Codes. Fotocollage: Christina Gross, TU Dortmund

Make the city attractive again! Das Team der Wirtschaftsinformatik der TU Dortmund hat sich zudem im ersten Projektjahr auf Plattformen für digitale Services und ihre Vernetzung konzentriert. Die Zielsetzung bestand darin, eine einfach zu bedienende Software für Städte, Händler, Hoteliers und andere Stakeholder der Innenstadt anzubieten, welches sowohl Informations- als auch Servicecontent umfasst. Für die Bürgerinnen und Bürger, Touristen, zuzugswillige Fachkräfte und weitere Interessentinnen und Interessenten wurde zusätzlich ein benutzerfreundliches Programm modelliert. Zudem sind diese beiden Systeme in einem Administrations- und Analysetool zur Erfassung und Auswertung relevanter Attraktivitätsprozesse und -daten vernetzt. Von Juni 2020 bis August 2020 nahmen außerdem acht Einzelhändler aus Dortmund, Hagen, Soest, Werl, Sprockhövel und Winterberg an einem Experiment zur Einsatzmöglichkeit von QR-Codes teil. Ziel war es, mithilfe eines erweiterten digitalen Schaufensters, die Sichtbarkeit und Reichweite der Innenstadtakteure in der „digitalen Welt“ zu erhöhen. Auch im zweiten und dritten Projektjahr wird der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik innovative Maßnahmen vorschlagen. So wären für die Modellstädte Themen wie „Augmented Reality“ und „Gamification“ geeignet, um die Attraktivität und Aufenthaltsqualität in Südwestfalens Innenstädten zu steigern.

Das Projektteam (IHK Arnsberg, SIHK zu Hagen sowie der TU Dortmund und der FH Südwestfalen/CCEC) freut sich auf spannende Bewerbungen der Partnerkommunen!

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